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Lustiges Ostreidaeboykottieren III

Mittlerweile gab es Wortmeldungen aus dem Kurs dazu wie „Jetzt sag’s doch nochmal, wir bitten dich doch so lieb.“…

Da Herr Ostreidae nicht gewillt schien, auf meine Aussage zu reagieren, spulte ich also nochmal genau das ab, was ich ein paar Minuten zuvor schon geäußert hatte.

Als ich damit fertig war, meinte Luna zu mir: „Das hättest du bei Frau Blümchen nie gebracht.“

Das Verweigern der Antwort meinte sie. Ich stimmte ihr zu. Das hätte ich wirklich nicht bei Frau Blümchen gebracht, nie im Leben. Luna ergänzte dann aber auch: „Das hättest du bei ihr aber auch nie gemusst.“

Was wiederum stimmte. Ich habe so eine Situation noch nie erlebt. Mein Redebeitrag war offensichtlich richtig, zumindest merkte Herr Ostreidae nicht an, dass irgendetwas davon inkorrekt war. Er stellte nur komische Fragen, Fragen von der Art, wo man als Schüler normalerweise gleich den Eindruck hat, dass das Gesagte einen Haken haben muss.

Das Unterrichtsgespräch ging noch ein wenig so weiter, ich wurde nicht mehr drangenommen, selbst wenn ich mich meldete (also dann, wenn meine Mitschüler einfach nicht zum Punkt kamen…). Schließlich gab es eine Aufgabe beziehungsweise mehrer. Die hatte Herr Ostreidae schon einmal raffinierterweise an die Tafel geschrieben und diese dann zugeklappt. Er öffnete sie mit den Worten: „Also, das sind die Fragen, die meiner Meinung nach noch offen geblieben sind…“

Ich las sie mir durch und hob die Augenbrauen. Die ersten beiden der fünf Fragen waren exakt durch meinen Redebeitrag beantwortet worden. Außerdem stießen mir die Rechtschreibfehler sauer auf. Es ist nun keine Hexerei, richtig zu schreiben, oder?

In der Mitte der Tafel notierte er dann die Seiten unseres Philosophiebuches, in denen die Lösung stehen sollte. Fünf Seiten waren es, ich überflog diese rasch und bemerkte, dass ich mindestens drei davon gar nicht zu lesen brauchte, um die Fragen zu beantworten. Eine beschäftigte sich mit Hobbes‘ Biographie, eine halbe mit einem Gedankenexperiment, das wir schon durchgeführt hatten und zwei weitere halbe Seiten beinhalteten Texte, die nicht zum Thema passten. Dann gab es auch noch Bilder. Also reduzierte sich der Arbeitsaufwand schon einmal auf zwei Fünftel.

Herr Ostreidae fragte uns, wie lange wir wohl dafür brauchen würden. Wir behaupteten natürlich erst einmal pauschal bis zum Ende der Stunde. Er guckte uns zweifelnd an und sagte, er würde uns zwanzig Minuten Zeit geben: „Für jede Seite fünf Minuten.“

Öhm, was?! Der Kerl unterrichtet Mathe! Zwanzig durch fünf sind vier und nicht fünf… Aber gut.

Dann wollte er wissen, wie wir denn vorgehen würden, um einen solchen Text zu lesen.

„Also, ich lese von links oben nach rechts unten…“, meinte ich dazu nur, woraufhin Herr Ostreidae meinte: „Abgesehen vom Zusammenziehen der Buchstaben zu sinnvollen Worten…“

Calvin beschrieb seine Technik folgendermaßen: „Also, ich guck‘ mir die wichtigen Wörter an und verstehe den Zusammenhang.“
 (Ja, klar, Calvin… Das will ich erstmal sehen 😉 )

„Aha, du bist dann also sowas wie Nummer fünf. Kennt ihr den Film? Nummer Fünf lebt?“

Nein. den kannten wir nicht. Scheinbar geht’s darin um einen Roboter, Nummer Fünf, der sich das Wissen aus Büchern so aneignen kann, indem er sie einfach einmal schnell durchblättert.

Tahmid schoss dann aber den Vogel ab, indem er eine der lehrbuchmäßigen Methoden (alles wichtige rausschreiben etc.) beschrieb und Herr Ostreidae ihn dann fragte, ob er das auch bei diesem Text so machen würde. Tahmid erwiderte: „Nein, ich hab‘ nur geraten.“

Es ist ja offensichtlich, dass Herr Ostreidae auf so etwas abzielte.

Irgendwann fingen wir auch mal an, zu arbeiten. Nach einiger Zeit stand Luna auf und machte einige der offenen Fenster zu. Später auch den Rest. Herr Ostreidae kommentierte das, indem er meinte: „Du bist schuld, wenn wir alle an Grippeviren erkranken.“

(Luna wird wohl auch noch einmal diese Stunde thematisieren, deshalb verzichte ich jetzt mal darauf, näher auf ihre Reaktion auf diesen unqualifizierten Kommentar einzugehen… 😉 )

Irgendwann ging ihm dann auch auf, dass wir einen der von mir schon auf den ersten Blick als überflüssig klassifizierten Texte gar nicht zu lesen brauchten und meinte dann, dass wir für die Seite nur zweieinhalb Minuten bekämen. Ich wies ihn dann auf seinen vorhergehenden Rechenfehler hin. Seine Antwort: „Ja, aber da ist ja auch ein Bild…“ (Nee, echt?)

Irgendwann fingen wir dann auch an, unsere Ergebnisse zu vergleichen. Das schafften wir leider, leider nicht mehr ganz (trotz der geliebten Stoppuhr von Herrn Ostreidae… Traurig.). Wir bekamen dafür eine Hausaufgabe.

„Formulier eine kurze Stellung, warum aus Hobbes Perspektive der Staat nur auf diese Weise funktionieren kann.“

Öhm, okay. Erklärt mir jemand, was eine Stellung in diesem Zusammenhang sein soll? 😉

 

(Von Frau Blümchen haben wir danach noch die mündlichen Noten bekommen. Ich hab‘ dreizehn 😀 )

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Lustiges Ostreidaeboykottieren II

Wie schon erwähnt, sollten wir dann also dieses Gedankenexperiment auf Hobbes übertragen.

(Natürlich, nachdem aus jeder Gruppe jemand vorgestellt hatte. Herr Ostreidae merkte übrigens an, dass in Saudi-Arabien gerade diskutiert würde, ob man Frauen das Autofahren erlauben sollte… Woraufhin Lorena dann die frage in die Runde warf, ob das Auto dann auch verschleiert sein muss… 😉
Herr Ostreidae meinte dazu dann auch noch, dass es ja Gründe dafür und dagegen gäbe, was ihn in meinen Augen etwas unsympathisch erscheinen ließ – wie kann man denn ernsthaft der Auffassung sein, dass es gut sei, wenn Frauen nicht Autofahren dürfen?! Albernes Machogetue -.-)

Hierfür sollten wir dann erst einmal kurz erläutern, worin Hobbes‘ Theorie denn bestand. Anouk und Elli sagten etwas dazu, aber nichts Wesentliches. Also nicht das, was er hören wollte.

Ich erbarmte mich dann und meldete mich (ich muss mich ja selbst in solchen Stunden einmal beteiligen). Er guckte mich an und grinste, sagte aber nichts. Also sagte ich auch nichts, ich fühlte mich ja nicht drangenommen. Dann nickte er mir aber zu und ich musste wohl oder übel annehmen, dass er dies für eine adäquate Art und Weise hielt, Leute aufzurufen… Ob er meinen Namen nicht weiß? Das kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Er fragte auch nicht nach meinem Namen, wie er es bei anderen schon getan hat.

„Thomas Hobbes‘ Leviathan bietet insofern Schutz für die Angehörigen dieses Staates, da sie miteinander einen Gesellschaftsvertrag eingehen, der besagt, dass man seine eigene Freiheit aufgibt und dafür Sicherheit bekommt, sofern das alle anderen auch tun. Das heißt, die Sicherheit besteht in diesem kollektiven Einverständnis, dass man nicht angegriffen werden wird und daher auch kein Zwang zum Präventivangriff da ist  anders als im Naturzustand nach Hobbes.
Die Machtübertragung auf den Staat funktioniert so, dass alle ihren Willen quasi an eine höhere Ebene abgeben, dies kann sowohl eine Einzelperson oder auch eine Gruppe sein, die herrscht. Auf dieser Ebene wird dann aus den vielen Willen ein einziger. Diesem einen Willen müssen sich dann alle Individuen unterordnen, auch wenn ihr eigener Wille eigentlich nicht damit übereingestimmt hätte.“

So beziehungsweise so ähnlich klang mein Unterrichtsbeitrag. Anscheinend zu viel für Herrn Ostreidae, der bereits zuvor Calvin bitten musste, seine Stellungnahme zu wiederholen, weil er sich nur an einen von insgesamt drei Punkten erinnern konnte…

Er konzentrierte sich dann auf den Punkt mit der Gruppe, die laut meiner Aussage ebenso in Hobbes‘ Theorie passte wie der einzelne Herrscher, und stellte dazu Nachfragen an den Kurs. Nachfragen, die so klangen, als sei meine Aussage falsch gewesen (dass sie es nicht war, wusste ich zwar, aber trotzdem…).
Nach spärlichsten Aussagen dazu, forderte er mich auf, meinen Beitrag noch einmal zu wiederholen.

Ich fühlte mich vorgeführt. Hatte ich etwas falsches gesagt und Herr Ostreidae wollte mich nun einmal schön vorführen? Anders konnte ich mir das kaum erklären, denn normalerweise wird doch jemand anderes aufgefordert, die Aussage zu wiederholen, in eigenen Worten, damit diejenigen, die die Aussage von mir nicht verstanden haben, die Chance bekommen, dieselbe Aussage noch einmal anders formuliert zu hören.

Ich wollte also nicht und dementsprechend tat ich es auch nicht (wobei er mich immer noch nicht mit Namen ansprach -.-). Zumindest erst einmal. Ich sagte, dass ich es nicht verstünde, warum ich das jetzt noch einmal wiederholen solle und wollte eigentlich eine Aussage dazu hören. Bekam ich aber nicht. Er guckte mich nur an und wartete. Ich guckte ihn an und wartete auch.

Teil Drei gibt’s auch heute noch 😉

 

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Chaos, Chaos, Chaos

Ich hatte heute erst zur zweiten Stunde und dann Englisch. Als Herr Frettchen kam, hatte ich meinen Stundenplan noch in der Hand (vielleicht habe ich gehofft, dass sich durch Draufstarren was dran verbessert?). Er blickte mir über die Schulter, fragte mich, ob das meiner sei und nahm ihn mir weg. Ich bejahte und nickte auch auf die Frage hin, ob er ihn mal ein paar Minuten haben könnte. Zum Stundenabgleichen. Leider ist sowas absolut nötig.

Kaum hatten wir uns alle hingesetzt, meinte er auch schon, dass der Plan so nicht funktionieren würde.

Meine trockene Erwiderung war, dass an dieser Schule gar nichts funktioniert.

Das Problem war beziehungsweise ist nämlich, dass wir laut seinem Plan Montags in der vierten Stunde eine Einzelstunde Englisch haben, die laut unserem Plan aber am Freitag in der zweiten Stunde liegt. Da hat Herr Frettchen aber schon anderen Unterricht.

Das muss geklärt werden. Blöderweise haben wir am Montag alle in ebendieser Stunde Zeit…

Blöderweise, weil unser Stundenraster zwei Pausen vorsieht, eine um 10:25 Uhr, die zwanzig Minuten dauert und eine um 12:20 Uhr, die 35 Minuten dauert. Also liegen sie jeweils nach der dritten und fünften Stunde. Hat man nun also in der vierten und fünften Stunde frei, hat man von 10:25 bis 12:55 Uhr frei, genug Zeit, um nach Hause zu fahren. Hat man aber nur in der fünften frei, lohnt sich das schon nicht mehr. Außerdem hätten wir dann am Freitag in der ersten Stunde Unterricht, dann eine Freistunde und danach wieder Unterricht…

Ein anderes Chaos hat sich geklärt. Nicht zufriedenstellend für manche, für mich geht’s aber.

Es geht um die Biokurse.

Die Kurse von Herrn Guetta und Herrn Fabulant wurden nämlich über die Ferien lustig gemischt…

Also stand bei einigen bio1 auf dem Stundenplan und bei anderen bio2, auch wenn sie vorher im selben Biokurs waren. Blöderweise ist ein solches Mischen überhaupt nicht praktikabel, weil wir das Thema, das der Guetta-Kurs jetzt haben wird, schon gemacht haben und umgekehrt. Herr Guetta hatte mit einigen Leuten aus seinem Kurs abgesprochen, dass sie sich treffen würden, wir Fabulant-Leute standen entweder im fünften oder im zweiten Stock und ziemlich dumm rum.

Es ist eine Tatsache, dass viele Leute lieber bei Herrn Guetta als bei Herrn Fabulant hätten und dementsprechend wurde einiges versucht, um sich doch noch in den anderen Kurs zu mogeln. Vergeblich, aber sehr offen.

Timon meinte dann auch leise zu mir, dass er es faszinierend fände, dass Herr Fabulant es scheinbar einfach nicht versteht, dass die ganzen Leute wegen ihm in den anderen Kurs wollen…

Jetzt haben alle alten Guetta-Leute bei Guetta und alle anderen bei Fabulant. Alles wie gehabt – hat auch nur eine halbe Stunde gedauert, das zu klären…

Ein weiteres Chaos betrifft nur den Englischleistungskurs. Wir sollten vor den Ferien eigentlich alle Bücher abgegeben haben, weil die über die Ferien codiert wurden, um besser feststellen zu können, wer seine Bücher auch wieder abgegeben hat. Beziehungsweise eher, wer sie nicht abgegeben hat.

Da wir vor den Ferien aber ziemlich informationslos waren, wurde uns das nicht gesagt. Nur Herr Hastig hat darauf bestanden, dass wir unsere Mathebücher  abgeben. Alle anderen haben wir noch. Tjaaaa…

Sascha hat mir schon vorgeschlagen, ich könne die Bücher, weil die ja nicht registriert seien, ja nach dem Abi verticken. Als wenn… -.-

Der morgige Tag wird anstrengend. Von zehn vor Neun bis zwanzig nach Sechs Schule. Da freue ich mich ja schon drauf – nicht.

Eure Muffin

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