Philosophie ist nur besoffen zu ertragen

Das Fazit der heutigen Philosophiestunde bei unserer allseits geschätzten Frau Blümchen (die heute zwar keine Blümchenhaarspange trug, aber immerhin eine mit Blumen drauf).

Die Doppelstunde begann mit der üblichen Verspätung von drei, vier Minuten, also nichts Außergewöhnliches. In der ersten Stunde erstellten wir in Gruppenarbeit ein Schaubild zu Ende und klebten unsere Ergebnisse an die Tafel. Wir behandeln gerade Aristoteles und sollten die Ideen aus einem Text herausziehen und eben als Schaubild darstellen. Mit rosa und babyblauen Zetteln. Ob es Absicht war, dass die beiden Mädelsgruppen die rosanen Karten bekommen hat und die Jungs die blauen?

Unsere Gruppe, bestehend aus Luna, Anouk und mir war als Letzte dran mit dem Vorstellen und wie auch schon beim letzten Mal wurden wir dazu angehalten, vorne stehenzubleiben, nachdem wir unseres vorgestellt hatten. Ich meine, wir wissen ja, dass wir dekorativ sind, aber den tieferen Sinn davon erkenne ich noch nicht so vollkommen. Nun gut, jedenfalls standen wir vorne, ich sehr schön zentral vor der Tafel und machten dann eben im Stehen Unterricht. Frau Blümchen stand währenddessen am Fenster (5. Etage, da gehen sie nicht auf, aber das wird nicht für diese Geschichte bedeutsam, sondern für eine andere 😉 ).

Schon zu Anfang hatte sie uns mitgeteilt, dass sie beabsichtigte, in der zweiten Stunde mit uns einen Film zu sehen oder zumindest den Ton davon zu hören. Ein Erzeugnis des Bayrischen Rundfunks, wie immer. Ob das damit zu tun hat, dass die PISA-Ergebnisse da so gut sind? Oder damit, dass Frau Blümchen Bayern München-Fan ist? Aber ernsthaft, Bayern 3 kann ich tatsächlich empfehlen, das ist ziemlich informativ.

Mit der Technik ist das an unserer Schule bekanntlich so eine Sache. Mal funktioniert sie nicht, mal bekommt man sie einfach nicht zur Verfügung gestellt. Und Technik und Frau Blümchen sind auch eher Gegensätze.

Allen Widrigkeiten zum Trotz schaffte Frau Blümchen es, ein Smartboard zu organisieren. Unsere Schule hat zwei davon. Eins ist kaputt. Aber, oh Wunder, wir hatten das funktionierende. Soviel Glück mit der Technik ist dann doch eher untypisch.

Luna half Frau Blümchen beim Verkabeln und Anschließen und Frau Blümchen schaffte es sogar Internet zu bekommen. Sie wollte uns den Film nämlich direkt über Internet zeigen, weil sie nicht wusste, wie man sich den herunterladen kann.

Da der Internet Explorer momentan bekanntlich nicht gerade die intelligenteste Art ist, ins Internet zu gehen (Virengefahr und so) unterhielten wir uns eben genau darüber und Calvin fragte Frau Blümchen, ob sie den Internet Explorer nutze.

Frau Blümchen guckte ein wenig verwirrt und meinte: „Was weiß ich denn, wie ich ins Internet gehe?!“

Schließlich stellte sich dann doch heraus, dass sie Firefox nutzt („Also, NICHT das blaue E anklicken…“ :D).

Der Browser von Frau Blümchen trug schon sehr zu meiner und Lunas Erheiterung bei, denn Frau Blümchen benutzt einen mit einem Krümelmonster im Hintergrund. Ein guter Anfang.

Schon beim ersten Blick auf den Laptop sah ich, dass der Akku schon sehr schwach war. Dementsprechend rechnete ich damit, was wenige Minuten später passierte…

Der Film lief auf Vollbild. Plötzlich kommt eine Fehlermeldung, die besagte, dass nur noch 5 Prozent Akku vorhanden seien und dass man nun die Wahl habe: Entweder man stöpsekt das Ladekabel in die Steckdose oder hat keinen PC mehr zur Verfügung. Frau Blümchen hatte sogar das Ladekabel dabei.

Allerdings schien sie die Warnung entweder noch nie gesehen zu haben oder nicht zu verstehen. Oder beides. Jedefalls schaltete sie den Film wieder auf Vollbildmodus an und machte nicht wirklich Anstalten, das Ladekabel in dem Sinne zu benutzen, für den es vorgesehen ist…

Ich: „Ähm, Frau Blümchen?“

Sie guckte mich an wie ein Reh, mit großen Augen. In der Hand hielt sie eine Tüte.

Frau Blümchen: „Is‘ doch gut so?“

Ich: „Ja, aber das geht gleich aus!“

Sie nimmt das Kabel aus der Tüte und hält es hoch.

Frau Blümchen: „Ja, hier…“

Ich: „Sie müssen sich auch beeilen…“

Jetzt kam etwas Bewegung in die Sache und sie beeilte sich tatsächlich.
Leider war sie nicht schnell genug. Der Laptop ging einfach aus.

Frau Blümchen: „Och nö, die zwei Sekunden…“

Teresa: „Das waren zweieinhalb Minuten…“

Jedenfalls bekam Frau Blümchen es dann mehr oder weniger elegant hin, den Laptop wieder anzumachen, anzuschließen und so weiter. Dabei verhedderte sie sich auch nur ganz geringfügig in den Kabeln 😉

Nach einer Weile stoppte dann der Film und begann, neu zu buffern.

Frau Blümchen: „Och nicht schon wieder, ich hasse manchmal Technik!“

Ich finde das süß ;D

Und um nun zu dem Fazit zu kommen…

Es ging in dem Film um Aristoteles. Genauer gesagt handelte es sich dabei um ein Gespräch zweier Männer auf einem hässlichen blauen Sofa vor lauter antiken Statuen. Einer der beiden ist Physiker. Es gibt ja so viele Schlüsse, die man aus der Physik in der Philosophie ziehen kann. Oder andersherum.

Jeder dieser Herren hatte nun ein Weinglas auf einem Tischchen neben sich stehen. Rotwein. Schon recht zu Beginn definierte der eine sein Weinglas als eben das. Und nach einem anstrengenden Diskurs über Metaphysik mussten sie „erstmal eine Grundlage schaffen“. Mit Alkohol.

Ergo ist Philosophie nur besoffen zu ertragen. Ob es gut ankommt, wenn ich diesen Ratschlag vor der nächsten Philosophieklausur in die Tat umsetze… ? ;D

 

Es grüßt
eure Muffin

2 Kommentare

Eingeordnet unter Lehrer, Muffins Schulzeit, Schulkram, Unterrichtsgeschehen

2 Antworten zu “Philosophie ist nur besoffen zu ertragen

  1. Das müssen wir im Abibuch verarbeiten, also dass mit der Technik 😉

  2. Pingback: Perfekt vorbereitet. | Schule, Muffins und das Leben zwischendurch

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